Ökonomie

Die Ökonomie wird ja normalerweise gern als der Ausgangspunkt jeden gesellschaftlichen Seins bezeichnet. Im Fall Brandenburgs tun sich da dann allerdings perspektivisch einige Fragen auf. Die Landesregierung versucht munter mit dem Verschenken von Subventionsmillionen Großprojekte einzukaufen – nachdem zuvor eine komplette industrielle Infrastruktur der westdeutschen Konkurrenz übergeben und von dieser dann aufgelöst worden ist. Doch an der Situation hat sich nichts geändert: Industriestandorte sind bis auf wenige Ausnahmen verschwunden und dort, wo es sie noch gibt, sind sie – wie im Fall der Raffinerie von Schwedt oder des Stahlwerks Eisenhüttenstadt – grundlegend rationalisiert worden. Mittelstand, Kleinhandel, öffentliche Einrichtungen und Dienstleistungen fehlen das ökonomische Rückgrat.

Die Abwanderung der Bevölkerung aus Brandenburg, der Verlust von kultureller und sozialer Infrastruktur hat genau damit zu tun. Es gibt hier – unter den herrschenden Bedingungen – einfach keine Möglichkeiten, um zu überleben.